Digitale Ungleichheit entsteht heute nicht durch fehlenden Zugang zu Technik, sondern durch fehlendes Verständnis. Während Systeme immer leistungsfähiger und zugleich undurchsichtiger werden, wächst eine stille Spaltung zwischen Nutzern und Gestaltern. Dieser Text beschreibt, wie Wissen, Besitz, Energie und technische Architektur neue Klassen bilden, ohne dass darüber abgestimmt wurde.
Die neue digitale Klassengesellschaft
Seit längerer Zeit fällt mir etwas auf, das mich mehr beschäftigt, als ich zunächst zugeben wollte. Immer weniger Menschen sind in der Lage, einen Computer wirklich zu bedienen. Nicht im Sinne von Klicken, Wischen oder Starten einer App, sondern im eigentlichen Sinne. Fehlermeldungen lesen. Verstehen, was sie sagen. Ein Problem eingrenzen. Sich selbst helfen.
Wenn etwas nicht funktioniert, wird heute meist nicht mehr gesucht oder nachgedacht. Es wird neu gestartet, weggeklickt oder an jemand anderen weitergereicht. Verantwortung wandert sofort weiter, weg vom eigenen Bildschirm, weg vom eigenen Denken. Und immer häufiger im schlimmsten Fall an eine Cloud-KI. Die wird schon wissen, was zu tun ist. Man beschreibt vage, was nicht geht, kopiert eine Fehlermeldung, vielleicht sogar einen Screenshot, und wartet auf eine Antwort. Nicht auf Verständnis, sondern auf eine Anweisung. Sag mir, welchen Knopf ich drücken soll. Sag mir, welchen Ordner ich löschen muss. Sag mir, wie ich weitermachen kann, ohne zu wissen, warum es überhaupt schiefgelaufen ist.
Der Computer selbst spielt dabei keine Rolle mehr. Er ist nur noch eine Oberfläche. Ein Durchgangsgerät zu einem System, das woanders lebt und von jemand anderem kontrolliert wird. Fehlermeldungen werden nicht gelesen, sondern als Störung empfunden. Sie sind lästig, weil sie den Fluss unterbrechen, nicht weil sie Informationen enthalten.
Dabei waren Fehlermeldungen ursprünglich genau dafür gedacht. Sie sollten Hinweise geben, nicht Lösungen liefern. Sie waren Einladungen zum Denken. Etwas ist schiefgelaufen, hier ist wo, hier ist warum, zumindest ungefähr. Heute werden sie wegrationalisiert, vereinfacht, übersetzt in freundliche Sätze, die nichts mehr sagen. Etwas ist schiefgelaufen. Versuchen Sie es später erneut.
Computer sind in diesem Prozess von Werkzeugen zu Black Boxes geworden. Sie funktionieren, solange alles im vorgesehenen Rahmen bleibt. Sobald etwas aus diesem Rahmen fällt, bleibt nur noch Ohnmacht. Der Nutzer kann nichts mehr tun, weil er nichts mehr sehen darf. Die Ursachen liegen ausserhalb seines Einflussbereichs, in Diensten, APIs, Modellen und Abhängigkeiten, die unsichtbar bleiben sollen.
Eine Cloud-KI fügt sich nahtlos in dieses Bild ein. Sie ist bequem, gut gemeint und freundlich formuliert. Genau darin liegt ihre Wirkung. Probleme werden abgegeben, noch bevor sie verstanden sind. Statt Analyse liefert sie sofort eine Antwort, statt Einordnung eine Handlungsempfehlung. Nicht aus Bosheit, sondern weil das System so konzipiert ist. Verständnis ist nicht erforderlich, solange das Ergebnis funktioniert.
Und so verlernen wir schleichend etwas Entscheidendes. Nicht das Tippen, nicht das Klicken, sondern das Denken in Systemen. Die Fähigkeit, ein Problem einzugrenzen. Zu erkennen, ob etwas lokal ist oder extern. Ob ein Fehler reproduzierbar ist oder zufällig. Ob eine Meldung relevant ist oder nur ein Symptom. Diese Fähigkeiten werden heute kaum noch vermittelt, weder in Schule noch im Berufsalltag.
Was bleibt, ist eine neue Form der Abhängigkeit. Nicht von Technik an sich, sondern von Instanzen, die angeblich wissen, was zu tun ist. Und genau hier beginnt die neue digitale Klassengesellschaft. Nicht dort, wo Menschen keinen Zugang zu Technik haben, sondern dort, wo sie keinen Zugang mehr zu Verständnis haben.
Das ist kein individuelles Versagen. Es ist ein strukturelles Ergebnis.
Wir reden gerne über Digitalisierung als Fortschritt für alle. Mehr Zugang, mehr Komfort, mehr Möglichkeiten. In der Realität entsteht gerade etwas anderes. Eine neue digitale Klassengesellschaft. Nicht entlang von Einkommen allein, sondern entlang von Kontrolle, Wissen und Abhängigkeit.
Die eine Gruppe besitzt Systeme. Die andere benutzt sie.
Das ist kein Zufall und auch kein Naturgesetz. Es ist das Ergebnis von Architekturentscheidungen, die selten öffentlich diskutiert werden. Cloud oder lokal. Abo oder Besitz. Automatisch oder verstehbar. Wer diese Entscheidungen treffen kann, bewegt sich auf einer anderen Ebene als jemand, der sie einfach hinnehmen muss.
Benutzer sind keine Besitzer
Viele Menschen besitzen heute Geräte, die technisch gesehen leistungsfähiger sind als alles, was noch vor wenigen Jahren als professionell galt. Smartphones mit mehr Rechenleistung als frühere Server. Laptops, die mühelos Videos schneiden, Daten analysieren und ganze Arbeitsabläufe tragen könnten. Vernetzte Autos, die permanent Daten austauschen. Smart Home Technik, die Heizung, Licht und Energieflüsse steuert.
Und trotzdem besitzen die meisten Menschen davon fast nichts wirklich.
Software wird nicht gekauft, sondern gemietet. Sie darf benutzt werden, solange bestimmte Bedingungen erfüllt sind. Ein Abo läuft aus. Ein Account wird gesperrt. Ein Dienst wird eingestellt. Funktionen verschwinden über Nacht, nicht weil die Hardware sie nicht mehr könnte, sondern weil ein Geschäftsmodell sich geändert hat.
Auch Hardware ist längst nicht mehr autonom. Geräte sind gesperrt, verklebt, softwareseitig eingeschränkt. Reparaturen sind erschwert oder bewusst verhindert. Ersatzteile fehlen. Dokumentation existiert nicht oder ist nur für autorisierte Partner zugänglich. Fernwartung ist jederzeit möglich, Abschaltung ebenfalls.
Was früher ein Werkzeug war, ist heute ein Zugangspunkt zu einem fremden System.
Wer nur benutzt, kann nichts reparieren. Nicht, weil es an Intelligenz fehlt, sondern weil Einblicke verweigert werden. Nichts anpassen, weil Konfigurationsmöglichkeiten verschwunden sind. Nichts dauerhaft sichern, weil Daten in Formaten liegen, die ohne laufenden Dienst wertlos sind.
Abhängigkeit entsteht hier nicht durch Dummheit. Sie entsteht durch Design. Durch bewusste Entscheidungen, die Nutzer zu Konsumenten machen und Kontrolle unsichtbar nach aussen verlagern.
Digitale Unmündigkeit ist deshalb kein persönliches Versagen. Sie ist systemisch. Sie ist eingebaut. Und sie wird mit jedem Update stabiler.
Wissen wird zur Eintrittskarte
Früher galt Wissen zumindest theoretisch als frei zugänglich. Handbücher lagen bei. Fehlermeldungen waren dokumentiert. Systeme liessen sich öffnen, untersuchen, verändern. Wer bereit war, Zeit zu investieren, konnte verstehen, wie Dinge funktionierten.
Heute ist Wissen fragmentiert und verteilt. Versteckt hinter Paywalls, Abos und Plattformgrenzen. Dokumentation ist oft nur noch Marketing. Tiefergehende Informationen sind kostenpflichtig, verstreut oder absichtlich unvollständig. Proprietäre Formate sorgen dafür, dass Daten zwar existieren, aber kaum beweglich sind.
Zu wissen, wie man Daten exportiert, Backups unabhängig von Plattformen erstellt, Systeme migriert oder Alternativen betreibt, ist keine Selbstverständlichkeit mehr. Es ist Spezialwissen geworden. Und genau dieses Wissen entscheidet darüber, wer handlungsfähig bleibt, wenn etwas schiefgeht.
Diese Gruppe besitzt nicht unbedingt mehr Geräte oder teurere Software. Aber sie besitzt Optionen. Sie kann wechseln, sichern, nachbauen, improvisieren. Sie ist nicht vollständig ausgeliefert, wenn ein Dienst verschwindet oder ein Zugang verloren geht.
Die neue Trennlinie verläuft deshalb nicht zwischen arm und reich. Sie verläuft zwischen abhängig und autonom. Zwischen Menschen, die reagieren müssen, und solchen, die gestalten können. Zwischen Nutzern und Besitzern, auch wenn beide dasselbe Gerät vor sich stehen haben.
Energie als Verstärker
Diese digitale Klassengesellschaft verstärkt sich dort besonders stark, wo sie auf Energie trifft. Energie ist die Grundlage jeder digitalen Infrastruktur. Ohne Strom gibt es keine Server, keine Netze, keine KI, keine Automatisierung. Und genau deshalb verschiebt sich hier Macht.
Wer eigene Energie erzeugt, speichert und vor allem versteht, hat Spielräume. Er kann entscheiden, wann er konsumiert, wann er speichert, wann er einspeist. Er kann Preise einordnen, Prognosen hinterfragen und Systeme anpassen. Wer hingegen nur konsumiert, reagiert. Auf Tarife, auf Signale, auf Entscheidungen, die anderswo getroffen werden.
Karl Marx beschrieb Machtverhältnisse über den Besitz der Produktionsmittel. Wer die Mittel besitzt, bestimmt die Bedingungen der Produktion. Lange schien Energie ein Sonderfall zu sein. Zentral erzeugt, zentral verteilt, scheinbar neutral. Heute kehrt diese Logik in neuer Form zurück.
Photovoltaik, Speicher, Steuerung und digitale Netze machen Energie wieder zu einem Produktionsmittel, das auch im Kleinen existieren kann. Und genau hier entsteht eine neue Trennlinie. Nicht zwischen Fabrikbesitzern und Arbeitern, sondern zwischen Menschen, die Energie produzieren können, und solchen, die ausschliesslich konsumieren.
Der Unterschied ist subtil, aber entscheidend. Wer Energie produziert, selbst im kleinen Massstab, verschiebt sein Verhältnis zum System. Er ist nicht mehr nur Endpunkt, sondern Teil des Prozesses. Er kann reagieren, aber auch agieren. Er kann optimieren, puffern, ausweichen. Er gewinnt Verhandlungsmacht, nicht gegenüber einzelnen Akteuren, sondern gegenüber dem System als Ganzem.
Smart Meter, dynamische Tarife und automatisierte Steuerung können in diesem Kontext sinnvoll sein. Sie können Transparenz schaffen, Lasten verteilen und Netze stabilisieren. Aber sie können ebenso zu Kontrollinstrumenten werden, wenn sie einseitig eingesetzt werden. Wenn Messung ohne Einsicht erfolgt. Wenn Steuerung ohne Mitbestimmung geschieht. Wenn Algorithmen Entscheidungen treffen, deren Logik verborgen bleibt.
Dann wird Energie nicht nur knapp oder teuer, sondern politisch. Nicht im klassischen Sinne, sondern in der alltäglichen Erfahrung. Heizung reagiert anders. Laden wird verzögert. Verbrauch wird sanktioniert. Und wer keine eigenen Spielräume hat, kann diese Eingriffe nur hinnehmen.
Autarkie ist in diesem Zusammenhang kein romantisches Ideal und kein Rückzug aus der Gesellschaft. Sie ist eine Form von Verhandlungsmacht. Sie bedeutet nicht, alles allein zu machen, sondern nicht vollständig ausgeliefert zu sein. Sie schafft die Möglichkeit, Nein zu sagen, zu warten, auszuweichen oder bewusst teilzunehmen.
In einer digitalen Klassengesellschaft wird Energie damit zu dem, was Marx als Produktionsmittel beschrieben hat. Nicht weil sie Ideologie transportiert, sondern weil sie Handlungsspielräume definiert. Wer sie kontrolliert, kontrolliert mehr als nur Kilowattstunden. Er kontrolliert Zeit, Freiheit und Optionen.
Technik ist nicht neutral
Oft heisst es, Technik sei neutral und nur ihre Nutzung sei politisch. Diese Aussage klingt beruhigend, weil sie Verantwortung verschiebt. Wenn Technik neutral ist, müssen wir uns nicht mit ihren Strukturen beschäftigen, sondern nur mit Fehlanwendungen. Doch genau das ist eine Illusion.
Technik ist immer gestaltet. Und Gestaltung bedeutet Auswahl. Was sichtbar ist und was verborgen bleibt. Was konfigurierbar ist und was fixiert wird. Wer entscheiden darf und wer nur reagieren kann. Jede technische Architektur schreibt bestimmte Rollen fest, lange bevor ein Mensch sie bewusst nutzt.
Ein System, das zentral aufgebaut ist, bevorzugt andere Akteure als eines, das dezentral funktioniert. Zentrale Systeme sind oft effizient, leicht zu warten und gut skalierbar. Aber sie sind auch fragil. Sie bündeln Macht, Abhängigkeiten und Ausfallrisiken. Wer Zugang zu ihnen kontrolliert, kontrolliert das Ganze.
Dezentrale Systeme sind robuster, widerstandsfähiger gegen Ausfälle und oft demokratischer in ihrer Struktur. Aber sie sind unbequemer. Sie erfordern Wissen, Pflege und Verantwortung auf mehr Schultern. Sie verzeihen weniger Passivität. Genau deshalb werden sie seltener gefördert, obwohl sie gesellschaftlich stabiler sein können.
Dasselbe gilt für Geschäftsmodelle. Abo Modelle sichern planbare Einnahmen und binden Nutzer langfristig. Sie ermöglichen ständige Updates und scheinbar niedrige Einstiegskosten. Gleichzeitig entziehen sie den Nutzern schleichend die Kontrolle. Besitz wird durch Zugangsrechte ersetzt. Kündigung wird zum Risiko. Weiterarbeit hängt vom Wohlwollen des Anbieters ab.
Cloud Lösungen gelten als modern, flexibel und effizient. Sie skalieren schnell, verbergen Komplexität und versprechen Entlastung. Doch sie verschieben Verantwortung. Fehler liegen plötzlich ausserhalb des eigenen Einflussbereichs. Entscheidungen werden in Rechenzentren getroffen, deren Regeln unbekannt bleiben. Lokales Wissen wird durch Abhängigkeit ersetzt.
All diese Entscheidungen sind nicht neutral. Sie bevorzugen grosse Anbieter, Plattformen und Betreiber von Infrastruktur. Sie benachteiligen jene, die Kontrolle behalten wollen, die lokal arbeiten oder Alternativen aufbauen möchten. Und sie werden selten öffentlich diskutiert, weil sie als technische Details gelten.
Doch genau diese technischen Details formen Gesellschaft. Sie bestimmen, wer gestalten kann und wer nur nutzt. Wer Risiken trägt und wer sie weiterreichen kann. Wer Fehler beheben darf und wer warten muss, bis jemand anderes reagiert.
Über diese Fragen wird kaum abgestimmt. Sie tauchen in keinem Wahlprogramm auf. Und trotzdem prägen sie unseren Alltag stärker als viele politische Entscheidungen. Technik ist deshalb nie nur Werkzeug. Sie ist immer auch ein Machtgefüge, eingebaut in Code, Architektur und Geschäftsmodelle.
Die stille Spaltung
Das Gefährliche an dieser Entwicklung ist nicht ihr Tempo, sondern ihre Lautlosigkeit. Es gibt keine Demonstrationen, keine empörten Schlagzeilen, keine klar benennbaren Schuldigen. Niemand wird offiziell ausgeschlossen. Niemand bekommt gesagt, dass er nicht dazugehören darf. Und genau deshalb bleibt die Spaltung lange unsichtbar.
Sie vollzieht sich schleichend, in kleinen Verschiebungen des Alltags. Ein Dienst wird eingestellt, ein Format geändert, ein Zugang gesperrt. Daten lassen sich plötzlich nicht mehr exportieren. Alte Projekte sind nicht mehr kompatibel. Funktionen verschwinden hinter neuen Bezahlstufen. Was gestern noch selbstverständlich war, ist heute kompliziert oder unmöglich.
Wer in solchen Momenten über Wissen, Zeit und Alternativen verfügt, wechselt. Wer sie nicht hat, bleibt. Und mit jedem Verbleib wächst die Abhängigkeit weiter. Daten sind gebunden. Arbeitsabläufe passen sich an. Gewohnheiten verfestigen sich. Der Ausstieg wird nicht verboten, sondern unattraktiv gemacht.
Das ist der eigentliche Klassenmechanismus. Nicht der offene Ausschluss, sondern die strukturelle Hürde. Nicht das Nein, sondern das Es geht schon irgendwie. Abhängigkeit entsteht nicht durch Zwang, sondern durch Erschöpfung. Wer den ganzen Tag funktionieren muss, hat keine Kraft mehr, Systeme zu hinterfragen.
Die neue digitale Klassengesellschaft zeigt sich deshalb nicht in Armut oder Reichtum, sondern in Optionen. In der Frage, ob man ausweichen kann. Ob man Nein sagen kann. Ob man den eigenen digitalen Alltag noch verändern kann, ohne alles zu verlieren.
Ein Ausweg, der Arbeit macht
Digitale Mündigkeit ist kein Zustand, den man einmal erreicht und dann besitzt. Sie ist ein Prozess. Und dieser Prozess ist anstrengend. Er erfordert Lernen, Zeit und oft auch den Mut, kurzfristigen Komfort gegen langfristige Kontrolle einzutauschen.
Lokale Systeme einzurichten bedeutet, Verantwortung zu übernehmen. Backups zu verstehen heisst, sich mit Daten wirklich auseinanderzusetzen, nicht nur mit Speicherplatz. Energieflüsse zu beobachten verlangt Aufmerksamkeit, nicht nur Automatik. Technik zu hinterfragen bedeutet, sich mit Entscheidungen zu beschäftigen, die sonst unsichtbar bleiben.
Das ist nicht für alle sofort machbar. Und es wäre falsch, daraus eine moralische Pflicht abzuleiten. Nicht jeder kann Server betreiben, Energie erzeugen oder Software warten. Aber digitale Mündigkeit ist vermittelbar. Sie beginnt nicht mit Perfektion, sondern mit Verständnis. Mit der Fähigkeit, Fragen zu stellen. Mit dem Wissen, dass Alternativen existieren.
Und genau deshalb ist sie politisch relevant, auch ohne Parolen. Nicht im Sinne von Parteien oder Programmen, sondern im Sinne von Gestaltung. Wer versteht, wie Systeme funktionieren, akzeptiert ihre Grenzen nicht einfach. Er kann mitreden, mitentscheiden, mitbauen.
Die Frage ist nicht, ob wir digital leben wollen. Das tun wir längst. Die eigentliche Frage ist, ob wir dieses Leben gestalten oder nur konsumieren.