Künstliche Intelligenz wird gefeiert wie die Rettung der Welt, dabei zeigt jede Zahl, jeder Trend und jeder Stromzähler, dass hier eine Branche gerade mit Vollgas in eine Wand fährt. Die Technik funktioniert, ja, aber der Enthusiasmus, der Kapitalzufluss und der Ressourcenverbrauch wachsen viel schneller als der Nutzen. Genau das ist die Blaupause jeder Blase.
Warum die KI Branche an ihren eigenen Versprechen scheitert
Die Rede von einer KI Blase klingt oft wie Nörgelei der ewigen Skeptiker. Doch wer nur zehn Minuten hinter die glänzenden Präsentationen schaut, erkennt sofort, dass hier Strukturen entstehen, die mit gesundem Menschenverstand nichts mehr zu tun haben. Firmen werden mit Summen bewertet, die sie nie erwirtschaften können. Investoren kaufen Modelle, die niemand wirklich braucht. Und die Branche verkauft uns eine Zukunftsvision, während sie gleichzeitig an einer Infrastruktur baut, die ökologisch und ökonomisch nicht tragfähig ist.
Kapital ohne Gegenwert
Startups mit einer Idee und einer Präsentation bekommen dreistellige Millionenbeträge. Firmen ohne fertiges Produkt werden bewertet, als hätten sie schon den Weltmarkt übernommen. NVIDIA wird behandelt wie der neue Motor der Menschheitsgeschichte, obwohl der Umsatz mit realen Anwendungen hinter den Erwartungen zurückbleibt. Die Investoren folgen nicht der Realität, sie folgen einem Versprechen. Und das ist genau der Moment, in dem Märkte unberechenbar werden.
Eine Branche, die ihre eigene Infrastruktur frisst
Während die Marketingabteilungen von einer neuen Intelligenz sprechen, stöhnen die Rechenzentren unter der Last. Der Energieverbrauch wächst schneller als alle Effizienzgewinne. Stromnetze werden überlastet. Städte wie Amsterdam, Dublin und Frankfurt stoppen den Ausbau neuer Rechenzentren, weil die Energie schlicht fehlt. Die Branche tut so, als sei das ein Schönheitsfehler. In Wahrheit ist es ein strukturelles Problem. Kein Unternehmen kann auf Dauer Systeme betreiben, deren Energiebedarf schneller steigt als ihr Nutzen.
Der Mythos der grenzenlosen Automatisierung
Viele KI Firmen leben von einem Versprechen, das nicht belastbar ist. Die grosse Automatisierung, die totale Effizienz, die intelligente Firma, die sich selbst steuert. Wenn man nachhakt, bleiben davon meist nur ein paar Demos übrig, die unter perfekten Bedingungen funktionieren. Und auch das nur manchmal. Geld verdienen sie nicht mit funktionierenden Produkten, sondern mit Erwartungen. Genau das ist das gefährlichste Geschäftsmodell, das man im Technologiesektor haben kann.
Warum es trotzdem nicht fallen wird wie ein Kartenhaus
Anders als bei der Dotcom Blase ist die Technologie echt. Die Modelle können schreiben, programmieren, analysieren und optimieren. Es gibt Branchen, in denen KI schon heute unverzichtbar ist. Und selbst wenn Firmen scheitern, bleiben Rechenzentren, Modelle und Wissen bestehen. Doch das macht die aktuelle Überhitzung nicht ungefährlicher, es macht sie nur langsamer. Statt eines grossen Knalls droht ein langes Ausbluten.
Die wahre Gefahr ist die Machtkonzentration
Während wir über Kreativität, Intelligenz und Innovation reden, entsteht im Hintergrund eine Oligarchie aus wenigen Firmen, die die gesamte Infrastruktur kontrollieren. Das ist nicht nur ein wirtschaftliches Risiko, sondern ein demokratisches. Wer die Modelle kontrolliert, kontrolliert die Zukunft der Arbeit, die Zukunft der Kommunikation und die Zukunft der Informationsflüsse. Und dieser Teil der KI Debatte findet viel zu selten statt. Ein blinder Fleck, der die Branche teuer zu stehen kommt
Das grösste Paradox in diesem Bereich ist die Fixierung auf die Cloud. Während alle über Effizienz reden, werden Milliarden in Systeme gesteckt, die gigantische Mengen Energie verbrauchen und ein massives Abhängigkeitsproblem schaffen. Dabei zeigen lokale Modelle längst, dass es effizienter geht.
Doch Effizienz ist nicht das Ziel. Kontrolle ist das Ziel. Und deshalb wird weiter in die falsche Richtung gebaut.
Eine Blase, die nicht platzt, sondern langsam implodiert
Die KI Industrie steht an einem Punkt, an dem der Hype die Realität überholt hat. Die Technik ist gut, aber nicht so gut, wie man uns erzählt. Die Infrastruktur ist mächtig, aber längst nicht zukunftsfähig. Und der Energiebedarf wächst schneller als jeder Nutzen, den man politischen Entscheidungsträgern versprochen hat. Diese Blase wird nicht platzen wie damals, sie wird schrumpfen. Firmen ohne Substanz werden verschwinden. Die Kosten werden bleiben. Die Energieprobleme werden bleiben. Und die Abhängigkeit von wenigen grossen Anbietern wird wachsen, solange niemand den Mut hat, den zentralisierten Ansatz infrage zu stellen.
Eine nachhaltige Zukunft der KI ist möglich, aber nur, wenn man die Technologie lokal denkt, effizient baut und aufhört, Visionen zu finanzieren, die weder technisch noch ökologisch erreichbar sind.